Case Study

Mehrfamilienhaus Wiedlisbach

Wiedlisbach und ihr mittelalterliches Charme

Die Oberaargauer Gemeinde Wiedlisbach ist bekannt für ihren mittelalterlichen Charme, der mancherorts noch spürbar ist. Der historische Hintergrund der Kleinstadt prägt auch die Baugeschichte. Nicht nur die Form der Bauteile hat sich im Laufe der Zeit gewandelt, auch die Art der Fügung und Kombination mit anderen Materialien ist vielfältiger geworden.

Vielfältige Materialien, neuer Anstrich

Ein zentrumsnahes Gebäude aus den 80/90er Jahren, das genau diesen Veränderungsprozess repräsentiert, erhielt von uns einen neuen Anstrich. Die Vielfalt der Materialien, die für den Bau des Gebäudes verwendet wurden – darunter Mineralien, Holz, Beton und Metall – spiegelt die Kunstfertigkeit der Baukunst wider. Diese bunte Mischung inspiriert und prägt auch unsere Arbeit als Maler:in. Jeder Untergrund hat seine eigenen physikalischen und visuellen Eigenschaften und erfordert eine spezifische Art der Weiterverarbeitung. Diese Vielfalt beeinflusst massgeblich unser Handwerk als Maler:in.

Materialbedingte Mängel: Mineralien, Metalle und Holz

Mineralische Untergründe können verschmutzt sein, Risse zeigen, feucht oder weich und mürbe sein. All dies sind Mängel, die dafür sorgen, dass sich Beschichtungen ablösen verfärben oder sonstige Schäden aufweisen. Metalle hingegen, spezifischer die Eisenmetalle, oxidieren mit Sauerstoff, wenn sie nass werden, was die Verarbeitung zusätzlich beeinflusst.

Holz ist zu Recht einer der ältesten und beliebtesten Werkstoffe. Es zeichnet sich durch sein vielfältiges Erscheinungsbild, seine nachwachsenden Ressourcen und die damit verbundene Energieeffizienz und Nachhaltigkeit aus. Seine technischen Eigenschaften überzeugen seit jeher. Doch auch hier gibt es Herausforderungen bei der Verarbeitung. Die Fähigkeit von Holz, Wasser aufzunehmen und wieder abzugeben, kann zu Problemen führen.

Herausforderungen gemeistert: Saubere und geschützte Fassade

Die Herausforderungen wurden mit akribischem Vorgehen gemeistert.
Zu Beginn wurde die komplette Fassade, bestehend aus Holz-, Metall, Beton- und mineralischen Untergründen, mit einem Hochdruckreiniger gewaschen. Anschliessend wurden alle nicht zu behandelten Elemente abgedeckt. Bei den mineralischen Untergründen wurde eine Grundierung zur Festigung des Altanstrichs im Aussenbereich vorgenommen und zwei Mal mit einer Fassadenfarbe angestrichen.
Die verwendete Farbe beinhaltet einen Filmschutz gegen Algen und Plizbewuchs. 

 

Von Holz bis Metall: Effektive Schutzanstriche und Rostbehandlung

Vor dem Anstrich der Holzuntergründe wurden einzelne Stellen gespachtelt und rohe Stellen mit lösemittelhaltigem Holztauchgrund grundiert. Der verwendete Wetterschutzanstrich dient der Konservierung des der Witterung ausgesetzten Materials und wurde zweimal aufgetragen.

Aufgrund der Rostgefahr wurden die aus Eisenmetallen bestehenden Geländer an den rostenden Stellen zunächst mit einem Rostumwandler und einem Korrosionsschutz (Rostprimer) behandelt. Anschliessend erfolgte eine Grundierung mit einem 2-Komponenten-Epoxidprimer (lösemittelhaltig) und ein Anstrich mit einem Acrylat-/PU-Lack (wässrig).

Dank unserer sorgfältigen Vorbereitung und präzisen Ausführung erstrahlt das Gebäude nun in neuem Glanz und ist bestens gegen die Einflüsse der Witterung geschützt. Diese erfolgreiche Renovierung zeigt, wie wichtig es ist, bei der Wahl der Materialien und der Techniken auf die speziellen Anforderungen jedes Untergrunds einzugehen. Unsere Arbeit in Wiedlisbach ist ein Beispiel dafür, wie historische Bauten durch moderne Handwerkskunst und Fachwissen bewahrt und verschönert werden können.